„Rausch war in der Situation, etwas tun zu müssen, damit die Marke keinen Schaden nimmt“, sagt Hendrik Schröder von der Universität Duisburg-Essen, der das Kundenverhalten im Einzelhandel und in Onlineshops erforscht. Im Schokoladengeschäft, das vom Handel so abhängig ist wie Neugeborene von der Mutter, ist der Schritt, den der Junior gegangen ist, viel mehr als nur eine neue Ausrichtung. Warum auch – schließlich beeinträchtigt das Geschäft mit dem Discounter nicht das Image: Den Namen Rausch wird man auf den Tafeln im Lidl-Regal nicht finden. Er zeigt eine schwarze Zahl in groÃen Ziffern. Der Rekord-Kakaopreis macht den Schokoherstellern ganz schön zu schaffen. D. Gross“. Der einzige Laden, in dem es Rausch-Schokolade weiter geben wird, ist das eigene Geschäft in Berlin, das Schokoladenhaus am Gendarmenmarkt.
Direkte Konkurrenz ist beispielsweise die Premium-Discountmarke Moser-Roth im Vertrieb von ALDI. Allein die Partnerschaft mit Lidl blieb bestehen, auf seine Haupt-Umsatzquelle mochte das Unternehmen nicht verzichten. Diese Cookies erleichtern Ihnen die Nutzung der Webseite. Edelkakao habe bis zu 400 verschiedene Aromen, sagt er. Mit der Kommunikationsagentur Bold hat die Firma einen PR-Partner gefunden, der seine Stärken bisher nicht im Food-Sektor hat, sondern in der Modebranche und im Lifestyle. Huge collection, amazing choice, 100+ million high quality, affordable RF and RM images. „Sie werden dann das Gefühl haben, durch eine richtige Plantage zu laufen“, schwärmt der Juniorchef, „realistisch klimatisiert, mit echten Kakaobäumen und Windmaschine, aber auch mit Livestreams von unserer Plantage in Costa Rica.“ Zum hundertjährigen Firmenjubiläum 2018 soll alles fertig sein. Wir können dadurch beispielsweise erkennen, ob Sie Unterstützung benötigen und Ihnen über einen Chat unseren Kundenservice zur Seite stellen. Ob als edle Praline oder für den reinen Schokoladengenuss – bei J.D. In Nischenmärkten wie diesem liebt der Handel nur die Ersten; sie können die Spielregeln vorgeben und die Preise setzen, an denen sich die Zweiten und Dritten orientieren müssen. Andererseits, so das Gegenargument des Marketingexperten Hendrik Schröder, „macht die allgegenwärtige Verfügbarkeit gerade ein Premiumprodukt auch nicht unbedingt begehrenswert“. Auf seinen Dienstreisen zu Kakao-Plantagen in Costa Rica, Trinidad und Tobago, Peru oder Papua-Neuguinea trifft der Juniorchef der Berliner Schokoladenmanufaktur Rausch fast zwangsläufig auch auf die wehrhaften Spinnentiere. Eigens für den Onlineshop hat Rausch eine Reihe neuer hochpreisiger Pralinen, Tafeln und Trüffel entwickeln lassen. Im Supermarktregal liegen, lieblos aufgestellt wie Tütensuppen, viele Tafeln Schokolade. Mehr und mehr Kunden waren bereit, für höhere Qualität auch mehr zu zahlen. Der Fachhandel starb einen langsamen, aber sicheren Tod, die Warenhäuser begannen damals schon zu schwächeln, und die 18 eigenen Läden – „Schoko-Laden“ genannt – schrieben rote Zahlen.Das Sortiment wurde bereinigt, weg mit den Pralinen – die seit Kurzem wieder im Angebot sind –, weg mit den Törtchen. Teure, billige und ganz billige. Dahinter sitzt der Berliner Schokoladenpatriarch Jürgen Rausch, davor läuft sein Sohn aufgeregt durch den Gang, in der Hand drei Pakete mit Pralinen. „Wir haben die Preishoheit zurück“, sagt er. Der Umsatz sei bereits über der Prognose, berichtet Rausch. Wir laden alle Berliner und Berlin-Besucher ein, die Welt der Edelkakao-Schokolade auf drei Etagen und über 1.500 m² zu entdecken. Allein 2004 stieg der Umsatz bei Plantagen-Schokolade um 45 Prozent.Im gehobenen Lebensmittelhandel fühlte Rausch sich nun wohler. Der peruanische Kakao entwickle ein Aroma „mit Anklängen von exotischem Wildobst. „Und jetzt wollen Sie als Kunde wissen, worin eigentlich der Unterschied zwischen einer Tafel für 80 Cent und einer Tafel für 2,40 Euro besteht“, holt der Junior aus.
Jetzt steht ein schmutziger Wahlkampf an. Er bezieht seine Bohnen aus acht Anbaugebieten, von der Vulkaninsel Karkar vor der Nordostküste von Papua-Neuguinea beispielsweise oder aus dem Amazonas-Quellgebiet in Peru.